Neues Ziel kommt nach der Kritik an der Einführung der Infrastruktur, weil sie nicht mit den steigenden Fahrzeugverkäufen mithalten kannDie britische Regierung hat sich ein neues Ziel gesetzt, die Zahl der Ladegeräte für Elektroautos bis 2030 um mehr als das Zehnfache auf 300.000 zu erhöhen, nachdem heftig kritisiert wurde, dass der Ausbau der öffentlichen Infrastruktur zu langsam ist, um mit dem schnellen Umsatzwachstum Schritt zu halten.Das Verkehrsministerium (DfT) kündigte an, neben hohen Summen an privatem Kapital zusätzlich 450 Millionen Pfund zu investieren.Der Verkauf von Neuwagen und Transportern mit Benzin- und Dieselmotoren wird ab 2030 verboten.Laut der Vergleichswebsite Next Green Car waren Ende Februar 420.000 reine Elektroautos auf britischen Straßen unterwegs.Laut dem Datenunternehmen Zap-Map gab es jedoch am 1. März nur 29.600 öffentliche Ladepunkte in Großbritannien.Der lokale Infrastrukturfonds für Elektrofahrzeuge in Höhe von 450 Millionen Pfund würde sich auf Ladestationen und Ladegeräte auf der Straße konzentrieren, sagte das DfT.BP bestätigte auch, dass es im Rahmen seiner Pläne zur Diversifizierung der Einnahmen 1 Milliarde Pfund für eine neue Ladeinfrastruktur in Großbritannien ausgeben würde.Das Unternehmen stützt sich für seine Gewinne überwiegend auf fossile Brennstoffe und steht unter dem Druck von Investoren und Aktivisten, zu zeigen, wie es Netto-Null-CO2-Emissionen erreichen wird.Boris Johnson verband die Umstellung auf Elektroautos mit dem Bestreben, die Abhängigkeit von ausländischen fossilen Brennstoffen zu verringern.Die Kraftstoffpreise haben Rekordhöhen erreicht, da Russlands Invasion in der Ukraine aufgrund der weltweiten Abhängigkeit von seinen Öl- und Gasexporten voraussichtlich zu einer weiteren Krise der Lebenshaltungskosten führen wird.„Sauberer Verkehr ist nicht nur besser für die Umwelt, sondern auch eine Möglichkeit, unsere Abhängigkeit von externen Energielieferungen zu verringern“, sagte der Premierminister.Die Autoindustrie hat sich immer wieder darüber beschwert, dass die Regierung nicht genug tut, um Ladegeräte bereitzustellen, was bedeutet, dass viele Kunden aus Angst, nicht in der Lage zu sein, mit dem Kauf von batteriebetriebenen Elektroautos zurückhalten.Laut der Society for Motor Manufacturers and Traders (SMMT), einer Lobbygruppe, machten die Verkäufe von Elektroautos im Februar 18 % der Neuzulassungen aus.London und der Südosten Englands haben besseren Zugang zu öffentlichen Ladegeräten als ärmere Teile des Vereinigten Königreichs, obwohl viele Besitzer von Elektroautos wahrscheinlich auf private Ladegeräte in ihren Häusern angewiesen sind.Die Chefs der Autoindustrie reagierten erleichtert auf die Zusage der Regierung, die zu früheren Plänen hinzukam, 950 Millionen Pfund in Schnellladegeräte zu investieren.Mike Hawes, der Geschäftsführer der SMMT, sagte jedoch, er wolle verbindliche Ziele für die Einführung der Ladegeräte.„Die Ladeinfrastruktur muss mit dem schnellen Wachstum der Verkäufe dieser Autos Schritt halten“, sagte er.„Landesweit und schnell eingesetzt, würde diese Erweiterung den Fahrern die Gewissheit geben, dass sie überall so einfach aufladen wie tanken können.“Edmund King, der Präsident der AA, sagte: „Obwohl große Fortschritte erzielt wurden, gibt es noch viel zu tun, um die Fahrer von der Anzahl und vor allem der Zuverlässigkeit der Ladestationen zu überzeugen.“Er sagte, es seien auch dringende Maßnahmen erforderlich, um Probleme mit der Benutzerfreundlichkeit von Ladegeräten anzugehen, die separate Konten erfordern können, und dass in ländlichen Gebieten mehr Arbeit erforderlich sei, damit sich isolierte Ladestationen sicherer anfühlen.Der Zugang für behinderte Fahrer sei ebenfalls ein Problem, sagte er.