Blackout-Angst - erstes Land plant Fahrverbote für Elektroautos - FOCUS online

2022-12-02 17:39:06 By : Mr. Gareth Ho

Die Schweiz hat große Sorgen vor einem Blackout im Winter und bereitet für den Fall von Engpässen radikale Sparmaßnahmen vor. Dazu zählen Fahrverbote für Elektroautos. Auch in Deutschland könnte es Beschränkungen geben - zuerst beim Laden.

Die Schweiz hat dank Wasserkraft eine der umweltfreundlichsten Stromversorgungen Europas. Doch nun fürchtet sich die Alpenrepublik vor dem Blackout. „Im Winter importiert das Land große Mengen an Strom. 2021 waren es 5,7 Milliarden Kilowattstunden, die vor allem aus Frankreich und Deutschland kamen“, berichtet das Tech-Portal „Golem“ . Heißt: Ohne französische Atomkraftwerke oder den gelegentlichen deutschen Windenergie-Überschuss würden in der Schweiz wohl die Lichter ausgehen.

Da aber auch Frankreich und Deutschland in diesem Winter höchst unsichere Kantonisten sind - Frankreich wegen vieler Ausfälle bei Kernkraftwerken, Deutschland wegen des nicht planbaren Zufallsstroms aus Wind- und Sonnenenergie, gepaart mit schlechter Solar-Ausbeute im Winter und dem akuten Gasmangel - rechnet die Schweiz jetzt mit einem hohen Blackout-Risiko.

Ein Entwurf der Schweizerischen Eidgenossenschaft vom 23. November mit dem Titel „Verordnung über Beschränkungen und Verbote der Verwendung elektrischer Energie“ sieht drastische Maßnahmen vor, die im Rahmen von vier Eskalationsstufen bei Energiemangel getroffen werden könnten. So gibt es etwa Vorgaben, wonach die Waschmaschinen maximal auf 40 Grad Celsius laufen darf. Kühlschränke dürfen nicht unter 6 Grad gekühlt werden. Alles, was nur dem Komfort dient - etwa Saunen und Dampfbäder - darf man dann auch im eigenen Heim nur eingeschränkt nutzen.

Neben umfangreichen Regeln zum Betrieb elektrischer Geräte im gewerblichen und privaten Bereich umfasst die Verbotsliste auch pikante Beschränkungen für den Autoverkehr. Zum einen soll das Tempolimit auf Schweizer Autobahnen von 120 km/h auf 100 km/h gesenkt werden. Richtig hart wird es aber für die Fahrerinnen und Fahrer von Elektroautos: Sie hätten bei Strommangellage Fahrverbot . Wörtlich heißt es in dem Entwurf: „ Die private Nutzung von Elektroautos ist nur für zwingend notwendige Fahrten gestattet (z.B. Berufsausübung, Einkäufe, Arztbesuche, Besuch von religiösen Veranstaltungen, Wahrnehmung von Gerichtsterminen). “

In der Schweiz würde das laut verschiedener Medienberichte immerhin rund 110.000 Autofahrerinnen und Autofahrer betreffen - und wäre für den auch in der Schweiz politisch forcierten Hochlauf der E-Mobilität natürlich absolut fatal: Wer kauft sich noch ein Elektroauto, wenn er gerade im Winter jederzeit damit rechnen muss, dass er es nicht fahren darf? Zwar versichert der Plan, dass die Fahrverbote erst ab der dritten von vier „Eskalationsstufen“ erfolgen sollen. Trotzdem muss man Schweizern wohl raten, sich ein Elektroauto, wenn überhaupt, nur noch als Zweitwagen zu kaufen.

Die Schweizer Auto-Importeursvereinigung „Auto Schweiz“ hat im Gespräch mit der Boulevardzeitung „Blick“ denn auch bekräftigt, dass man bei dem für Dezember angekündigten Abstimmungsverfahren zu den geplante Bestimmungen gegen jedes Elektro-Fahrverbot ankämpfen werde. Der Strombedarf der E-Autos in der Schweiz habe 2021 gerade einmal 0,4 Prozent am Gesamtbedarf betragen, so der Auto Schweiz-Geschäftsführer Andreas Burgener zum „Blick“.

FOCUS Online hat bei den deutschen Ministerien für Verkehr und für Wirtschaft nachgefragt, ob auch hierzulande Fahrverbote für E-Autos kommen könnten. Eine Antwort der Ministerien steht noch aus.

Dabei ist längst klar, dass es auch in Deutschland künftig erhebliche Einschränkungen für E-Autos geben könnte - zum Beispiel beim Laden. Denn wenn der Lastausbau schneller geschieht als der Netzausbau, dann muss „netzdienlich geladen werden“. Mit anderen Worten: Geladen wird nicht unbedingt dann, wenn der Fahrerin oder der Fahrer es brauchen, sondern wenn gerade genügend Strom verfügbar ist ( mehr dazu lesen Sie hier ).

Batterieautos laden meistens zuhause in der Garage. Sie ziehen dabei an speziellen Wallboxen mit 3.4, 7.4, 11 oder maximal 22 Kilowatt Ladeleistung erheblich mehr Strom als ein Haushaltsgerät. Der begrenzende Faktor ist dabei nicht nur das Hausnetz, sondern auch das integrierte Ladegerät des Autos; oft kann die verfügbare Ladeleistung der Box gar nicht ausgenutzt werden.

FOCUS Online hat bei den Experten vom Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. (VDE) nachgefragt. Tatsächlich steht Deutschland vor großen Herausforderungen, wenn die E-Mobilität reibungslos hochfahren soll:

Der VDE erklärt, was die Voraussetzung für das „netzdienliche Laden“ ist: eine zeitweise Verschiebung von Lasten durch intelligente Messsysteme (iMSys). Die Elektroauto-Wallbox in der heimischen Garage kommuniziert also mit dem Netzbetreiber, so dass dieser einen Überblick über die aktuelle Ladesituation hat und im Notfall eingreifen kann. „ Die Alternative wäre, Netzanschlüsse für Wallboxen nach dem Prinzip first come, first serve zu vergeben oder in Überlastungssituationen einzelne Netzstränge zeitweise abzuschalten “, so die Netz-Experten.

Auch wenn es noch keine konkreten Pläne gibt wie in der Schweiz, müssen sich also auch in Deutschland Besitzerinnen und Besitzer von E-Autos darauf einstellen, dass sie ihr Fahrzeug nicht so benutzen können wie einen Benziner oder Diesel, wenn die Energie mal wieder knapp wird. Für Verbrenner-Fahrer ist das freilich kein großer Trost: Bei den Spritpreisen ist schon bald wieder ein neuer Schub zu erwarten .

Energie - Blackout: Was tun, wenn der Strom ausfällt?

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Bundeswirtschaftsminister Habeck hat den Gas-Deal mit Katar inzwischen bestätigt, will aber ansonsten nicht viel dazu sagen. Mit seiner Reise ins Emirat im Frühjahr habe er lediglich den politischen Rahmen gesetzt. Was heißt das Abkommen jetzt für Deutschland? Ein Gasmarkt-Experte klärt auf.

Die Schweiz hat große Sorgen vor einem Blackout im Winter und bereitet für den Fall von Engpässen radikale Sparmaßnahmen vor. Dazu zählen Fahrverbote für Elektroautos. Auch in Deutschland könnte es Beschränkungen geben - zuerst beim Laden.

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Energiepolitik aus. Besteht Strommangel, müssen Lasten abgeschaltet werden. In der Erdölkrise gab es Autofahrverbote. Da wir jetzt nur ein Strommangel haben und kein Erdölmangel, ist es nur konsequent, wenn es ein Autofahrverbot für E-Autos gibt. Damit entlarven wir allerdings, dass unsere Energiewende bislang gescheitert ist. Wir haben Stromerzeuger abgestellt und nicht ausreichenden Ersatz. Mit einem E-Auto fahrverbot bzw. Ladeverbot könnte diese Tatsache aufgedeckt werden. Deshalb wird es in Dtl. sowas wie in der Schweiz nicht geben.

Gestern, 01.12.2022 | 21:05 | Hans-Jörg Renner  | 1 Antwort

sind die einzige Chance die Energiewende zu realisieren, denn wenn nur die Hälfte der Deutschen ein E-Auto besitzt wäre das die Möglichkeit, die alternativ erzeugte Energie zu speichern, für den Fall, dass kein Wind weht und keine Sonne scheint. Dass deren Besitzer dann nicht fahren dürfen, steht auf einem anderen Blatt.

Warum sollte ich mit meinem Auto einen kostenlosen Stromspeicher für die Allgemeinheit finanzieren und den Verschleiß des Autoakkus beschleunigen. Wenn das so käme, muss die Allgemeinheit auch mindestens das halbe Auto bezahlen. Denn nur ich habe die Verfügungsgewalt über das Ladekabel und nur ich bestimme ob es eingesteckt wird.

Das liebe E-Auto, da zitiere ich das Sprachrohr in der Fahrzeugwelt Hr.Dudenhöffer. "Der Elektro-Boom auf dem deutschen Automarkt könnte einen kräftigen Dämpfer erhalten. Hohe Strompreise und sinkende Subventionen sind nicht die einzigen Ursachen. Nach jahrelangem Wachstum droht auf dem deutschen Automarkt der Verkauf von Elektromobilen im kommenden Jahr einzubrechen. Der Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer rechnet für das Jahr 2024 nur noch mit 362.000 verkauften E-Autos nach rund 720.000 Verkäufen im laufenden Jahr. Der Marktanteil der Stromer würde sich von aktuell 27,8 Prozent auf 14 Prozent nahezu halbieren. Wichtige Gründe für den Niedergang seien die Kappung der staatlichen Fördermittel sowie die aktuell hohen Strompreise." Quelle NTV

zum Thema E-Auto. Es gibt einiges was dafür spricht aber sehr vieles was dagegen spricht. Angefangen bei der Akkuproduktion bis hin zur Entsorgung. Unser Stromnetz ist für eine Umstellung nicht einmal ansatzweise ausgelegt, wäre gnadenlos überfordert und würde zusammenbrechen. Strom würde bzw wird schon viel teurer. E-Auto ist keine Lösung. Man sollte im Bereich Wasserstoff die Forschung massiv vorantreiben. Das ist eine echte Alternative.

dass die Schweizer lediglich planen bei Stromknappheit nur notwendige Fahrten zu erlauben. Arbeit, Einkaufen, Arzt und so weiter. Also keinerlei Einschränkung außer dass man nicht sinnlos in der Gegend rum fährt.

Gestern, 01.12.2022 | 15:02 | Dieck Hartmut  | 2 Antworten

Und machen Angst….und alle übernehmen es ohne nachzudenken. Die 3-4% die E-Autos verbrauchen im deutschen Stromnetz sind vollkommen irrelevant. Aber es eine klasse Schlagzeile um wieder Angst zu machen, mit Angst kann man die größte Reichweite erzielen und Werbung verkaufen….

soviel hätte ich nicht gedacht. Alleine durch E-Autos? Dann muss sofort ein Fahrverbot her. Das können die entscheidenen Prozente sein, um ein Blackout zu vermeiden.

Gestern, 01.12.2022 | 14:30 | Ulrich Osterloh  | 2 Antworten

Viele hier lamentieren über die nur angedachten Fahrverbote für E-Autos in der Schweiz, halten allein deshalb schon E-Autos für puren Unsinn, sehen damit gar schon die Energiewende als gescheitert an. Deshalb hier ein kleiner Hinweis: Es gibt sogar schon Fahrverbote - die beziehen sich aber meist auf Dieselfahrzeuge oder auf Verbrenner. Und das einzige großflächige Fahrverbot, an das ich mich erinnern kann, war das Sonntagsfahrverbot auf Autobahnen in den 1970ern. Das hatte aber nichts mit Strommangel sondern mit Ölmangel zu tun. Was müsste man aus solchen tatsächlichen Fahrverbogen schließen, wenn schon ein nur angedachtes E-Autofahrverbot gleich die Energiewende scheitern lässt....

kleine Korrektur Herr Haak: Wir bauen keine Kohlekraftwerke, wir schalten diese auch ab. Gaskraftwerke müssten wir über 100 Stück bauen. Das würde viele Jahre benötigen. Leider haben wir aber auch nicht das dazu benötigte Gas. Dieses ganze bescheuerte System wird in den nächsten zwei Jahren komplett zusammenbrechen.

Gestern, 01.12.2022 | 14:27 | Maria Fellner  | 3 Antworten

Es gibt doch nur ein paar E-Autos. Wie soll das enden wenn Millionen E-Autos gleichzeitig geladen werden sollen. Gibt es dann für jeden gewisse Zeiten, in denen er laden darf oder nicht? Man sieht doch jetzt schon dass das mit den E-Autos der komplette Irrweg ist, grüner Ideologie geschuldet, aber nicht praktikabel.

diese Fahrzeuge jeden Abend geladen werden müssen, ist völlig uninteressant. Sie werden jeden Abend geladen werden, denn jeder, der eines hat, wird abends den Stecker hineinstecken. Verbrenner tanken auch jeden Tag Millionen, etwa 10%. Aber Tankstellen haben etwas, was Strom nicht hat: Speicher, auch Tanks genannt.

Gestern, 01.12.2022 | 14:07 | Anton Kistenmacher  | 3 Antworten

Alle Kfz, die heute zugelassen sind gegen Elektrofahrzeuge austauschen, ist die reine Utopie. Die Stromnetze der Kommunen sind dazu nicht fähig. Auch wenn es wirklich genügend Strom geben würde, könnte man diesen nicht zu jedem Fahrzeug "transportieren". Wahrscheinlich geht das nur mit Supraleitern. Hierzu müsste jede Kommune das komplette Stromnetz massiv aufrüsten. Zu unglaublichen Kosten.

Vielleicht sollten sie eine Weiterbildung zu dem Thema anstreben. Herr Friedrich hat ja schon einen guten Startpunkt vorgegeben. Es kann sein, dass punktuell einige Netzteile wie zB. lokale Trafos ausgebaut werden müssen, aber grundsätzlich ist das Netz nicht das Problem.

Gestern, 01.12.2022 | 13:51 | Dieter Hegner  | 6 Antworten

Da werden auf Fähren PKW überprüft ob sie elektrisch fahren. Wegen Brandgefahr dürfen die dann nur an Deck stehen. Bei Tifgaragen wird sicher bald ein Zuschlag für die Feuerversicherung fällig. Jede Firma sollte also überlegen auch weiterhin Diesel zu produzieren. Wie will man übrigens in Afrika fahren ? Die Chinesen machen das natülich auch weiterhin. Das Verbrennerverbot kann auch wieder geändert werden. Wenn der Wähler erst einmal aufgewcht ist werden die Grünen aus Europa verschwinden.

Gerade die 3. Welt (oft gesegnet mit vielen Sonnenstunden) wird es sich nicht leisten können weiterhin fossil zu fahren. PV Strom ist so billig und vor allem lokal verfügbar, dass der Umstieg absolut logisch ist. Beispiel: Elektroroller Boom in Asien.

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