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2022-12-02 17:53:42 By : Ms. Coco Li

Wie lässt sich bestehende Infrastruktur in der Stadt für Ladestationen nutzen? Darüber hat sich ein Forschungsteam von Rheinmetall Gedanken gemacht.

Die Ladestation wird in einem Bordstein an einer Straße oder an einem Parkplatz integriert.

Rheinmetall entwickelt eine Ladestation für Elektroautos, die in Bordsteine am Rand von Fahrbahnen integriert werden. Der Düsseldorfer Konzern hat das Konzept nun auf der Fachkonferenz VDE E-Mobility Conference vorgestellt. Indem Ladeelektronik in einen Bordstein integriert wird, werde dieser zur "Ladesäule", ohne andere Verkehrsteilnehmer einzuschränken, wie es bei einer Ladesäule wäre, schreibt Rheinmetall. Elektrofahrzeuge ließen sich direkt am Bordstein laden, ohne lange Kabel über Gehwege legen zu müssen. Momentan werde die Technik getestet, bevor sie in einem Pilotprojekt im öffentlichen Raum eingesetzt werden soll.

Ein Team des Rheinmetall Technology Centers habe monatelang an dem Problem gearbeitet, wie bestehende städtische Infrastruktur genutzt und dabei eine möglichst große Ladepunktdichte erzielt werden könne. Straßenlaternen beispielsweise wären nur begrenzt verfügbar, erläutert Rheinmetall (PDF). Das Ergebnis der Überlegungen ist ein modularer Ladebordstein, der bis zu 22kW AC-Laden ermögliche und per Open Charge Point Protocol (OCPP) in bestehende Systeme integriert werden könne.

Wichtig für die Rheinmetall-Entwickler war, dass die Ladestationen einfach nachgerüstet und gewartet werden können. Es sei möglich, komplette Straßenzüge oder Parkplätze für die Integration von Ladebordsteinen vorzubereiten. Solcherlei könne bereits berücksichtigt werden, wenn größere Flächen erschlossen werden sollen. Um die Installationskosten zu reduzieren, können zunächst "Dummybordsteine" an den gewünschten Ladestandorten installiert werden.

Sobald der lokale Bedarf groß genug wäre, weil immer mehr E-Autos hinzukommen, könnten die Lademodule nachgerüstet werden. Nachrüstung und auch die Wartung soll innerhalb von Minuten erledigt werden können, dafür könne die Elektronikeinheit entnommen und ausgetauscht werden. Für eine lange Lebensdauer seien die Systeme auf die Umweltbedingungen am Straßenrand ausgelegt.

Die Bundesregierung strebt an, dass es in Deutschland bis 2030 rund eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte gibt. "Gerade im innerstädtischen Raum sind freie Flächen knapp, sodass die Errichtung neuer Infrastruktur sehr häufig nur auf Kosten anderer Stakeholder im Straßenraum möglich ist", schreibt Rheinmetall. Auf größere Ladeparks am Stadtrand auszuweichen, komme für viele Menschen nicht in Frage. Wenn das Problem nicht gelöst werde, könne die Elektromobilität ausgebremst werden.

2013 hat ein Leipziger Forschungsteam ein Projekt präsentiert, bei dem Straßenlaternen zu Ladestationen aufgerüstet werden. Drei Jahre später wurden testweise vier LED-Straßenlaternen in Betrieb genommen, an denen Elektroautos Strom tanken können.

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