Kleine E-Autos stützen das deutsche Stromnetz: So überholen die Japaner VW - EFAHRER.com

2022-12-02 18:07:08 By : Ms. Kiya laser

Bei Schwankungen im Stromnetz müssen die Betreiber schnell reagieren. Automobilproduzent Honda hat nun in einem Pilotprojekt in Deutschland getestet, ob die Honda e-Modelle zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen können. Und ist deutschen Herstellern einen wichtigen Schritt voraus.

Moderne E-Autos sind nicht nur Verbraucher, sie können auch Strom bereitstellen. Mit dem sogenannten bidirektionalen Laden führten Autobauer eine Funktion ein, mit der die großen Fahrzeug-Akkus zur Versorgung des eigenen Hauses genutzt werden können. Doch nicht nur für die eigenen vier Wände bietet das bidirektionale Laden Vorteile. Die Funktion kann auch Regelleistung für das öffentliche Stromnetz bereitstellen und somit die Stabilität des öffentlichen Stromnetzes erhöhen.

Dass dies mit dem Honda e möglich ist, konnte der Automobilgigant Honda jüngst in einem Pilotprojekt nachweisen. In Kombination mit den Honda-Ladegeräten speisten die Fahrzeuge nachweislich Primärleistung in das Netz ein. Damit ist Honda laut einer Pressemitteilung der erste Automobilhersteller in Europa, der die Zertifizierung für den Ausgleichsdienst PRL erhalten hat. Solche Ausgleichsdienste nutzen Stromnetzbetreiber bei kurzfristigen Frequenzabweichungen im Stromnetz, um Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage automatisch auszugleichen. 

Innerhalb von Sekunden konnten die Fahrzeuge die erforderliche Leistung aus dem Netz beziehen und auch zurück ins Netz einspeisen und so die sogenannte Primärreserve bereitstellen. Die Primärreserve ist die Regelenergie im Netz, die in Sekundenschnelle Frequenzschwankungen ausgleichen kann. Dafür nutzt Honda Echtzeitdaten von Next Kraftwerke zur Auslastung des Stromnetzes. Next Kraftwerke ist Honda zufolge der größte Betreiber von virtuellen Kraftwerken in Europa.

Sechs der Honda-CSS-Ladegeräte und ebenso viele Honda e-Autos wurden im Rahmen des Pilotprojekts erfolgreich getestet. Dies bestätigte auch der Übertragungsnetzbetreiber Amperion, der die Zertifizierung des Systems durchführte.

Die Honda-Modelle sind nicht die einzigen E-Autos, die mit der Funktion des bidirektionalen Ladens ausgestattet sind. Auch Volkswagen hat diese Technik in einigen Modelle bereits umgesetzt. Allerdings sind die Systeme noch nicht für die Unterstützung des Stromnetzes zertifiziert und die Technik stößt an Grenzen.

Auch BMW testet aktuell in den Nutzen von E-Autos für das Stromnetz. Zusammen mit Eon startete das Unternehmen in den letzten Wochen einen Feldversuch mit speziell ausgestatteten i3-Modellen. Wann der Hersteller die Zertifizierung seiner serienmäßig produzierten Fahrzeuge anstrebt, ist bisher nicht bekannt.

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